Montag, 15. Dezember 2014

Protokoll 12.12.2014 - Thema: ''Antigone'' & Aristoteles: Die Wesensbestimmung des Menschen


1. Chorlied aus der Antigone

Auf Seite 144 in unserem Philosophiebuch befindet sich das sogenannte ''Chorlied'' aus der ''Antigone'', eine Tragödie des griechischen Dichters Sophokles. 
In der Stunde haben wir uns mit den Aussagen des Textes auseinandergesetzt und uns darüber ausgetauscht. 
Die Leitfrage war: Was wird hier über den Menschen ausgesagt?

Zusammengefasst bilden sich die zentralen Thesen des Textes aus nicht aussagekräftigen, aufgezählten Eigenschaften und Fähigkeiten des Menschen.

Ausführlicher haben wir uns mit den ersten beiden Zeilen des Chorliedes beschäftigt, welche lauten:


''Ungeheuer ist viel. Doch nichts
ungeheurer, als der Mensch.''


Wir haben die Begrifflichkeit des ''Ungeheuers'' analysiert und festgestellt, dass hier keineswegs das Monster oder Untier angesprochen wird, sondern der Ausdruck Ungeheuer in diesem Fall für Unberechenbar und nicht definiert steht. Es kann auch ein Synonym für unheimlich oder außergewöhnlich sein.


Es wurde daraufhin die Frage gestellt:  Sagt der Text wirklich etwas über den Menschen und sein Wesen aus?


A: Der Text ist allgemein, die Aussagen sind nicht klar definiert und die Ausführungen gehen nicht wirklich in die Tiefe.

M: Das Chorlied arbeitet die Unterschiede zwischen dem Menschen und dem Tier heraus und stellt den Menschen als vernunftbegabtes Wesen dar.


Von M.s Aussage inspiriert, begannen wir darüber zu diskutieren, ob das Tier sich ebenfalls seiner Selbst bewusst ist, wie stark die Intelligenz von Tieren im Allgemeinen tatsächlich ausgeprägt ist, wie sie miteinander kommunizieren und ob sie ohne die Form der Sprache, wie wir sie nutzen, besser auskommen.

H. nannte das Beispiel eines Experiments, bei dem Krähen und Elstern einen Spiegel vor den Schnabel bekamen und sich, anstatt einem zweiten Vogel, anscheinend selbst darin erkannten.

J. sprach über das ausgeklügelte System der Ameisen und ihre Fähigkeit, scheinbar ohne Hilfsmittel einen unterirdischen Wohnbau zu errichten.

S. erzählte vom Bienenstaat und seiner Funktionsweise.



2. Aristoteles - Grundlegende Wesensbestimmungen des Menschen

(Wir bekamen ein Arbeitsblatt mit einem Text von Aristoteles, einem griechischen Philosophen. Er war ein Schüler von Platon und später Erzieher von Alexander dem Großen.)

Zu den ersten beiden Absätzen erstellten wir ein Schema an der Tafel, das uns die grundlegenden Unterschiede zwischen Tier, Pflanze und Mensch zeigen sollte.





Dies brachte viele dazu, ihre Gedanken zu äußern und es wurden interessante Fragen gestellt.

- Wenn der Mensch als hirntot erklärt wird, empfindet er noch etwas?
- Tut es dem Baum weh, wenn ich ihn trete?
- Pflanzen zeigen bestimmte Impulse, aber haben sie Gefühle?

Fazit: Wir können es nicht wissen, nur vermuten.

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Weiterhin haben wir überlegt, warum sich gerade dieses Schema über die Jahrtausende gehalten hat und heute als eine der einflussreichsten Ideen gilt. Es muss etwas damit zu tun haben, dass die Menschen sich immer gern als die besondere Rasse bezeichnet haben und auch als ''Krone der Schöpfung'' gesehen werden wollen, da es der heutige Mensch in den meisten Fällen nicht akzeptiert, mit den Tieren oder Pflanzen gleichgesetzt zu werden, weil er sich sicher ist, dass seine ihm gegebene Vernunft ihn von allem abhebt.








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