Philosophische Fragen
Als wir in den Saal kamen, stand ein Stuhl vorne auf dem Lehrerpult und auf diesem nochmal ein Glas, das zur Hälfte mit Wasser gefüllt war. Wir sollten zu diesem Bild philosophische Fragen formulieren.
> Ist das Wasser im Glas wirklich Wasser oder denken wir das nur?
> Steht das Glas auf dem Stuhl oder steht der Stuhl unter dem Glas?
> Ist das was wir sehen, wirklich existent?
> Ist das Glas halbleer oder halbvoll?
Wir blieben daraufhin bei der letzten Frage und stellten uns eine neue: Wann ist das Glas halbleer und wann halbvoll?
S: Das hängt von der jeweiligen Situation ab. Wenn man Durst hat, kommt das Glas einem eher halbleer vor.
L: Wenn es gerade eben gefüllt wurde, dann ist es eher halbvoll.
A: Es ist beides gleichzeitig.
M: Ob das Glas halbleer oder halbvoll ist, hängt mit der Realität zusammen und mit der Einstellung der jeweiligen Person.
R: Man muss versuchen es ganz objektiv wahrzunehmen und vielleicht auszurechnen, was eher der Fall ist.
Fazit: Wir Menschen sind keineswegs gleich und es ist vollkommen normal, verschiedene Sichtweisen über eine Sache zu haben, denn wir sehen die Dinge so, wie wir sie sehen wollen und das ist immer abhängig von allen Umwelteinflüssen, die rund um die Uhr unbewusst und bewusst auf uns wirken.
Ein (extremes) Beispiel: Wenn jemand kurz zuvor eine sehr gute Zensur erlangt hat, sich außerdem allgemein in seiner Haut wohlfühlt und keine Beschwerden zu melden hat, wird er den Tag positiver angehen und optimistischere Entscheidungen fällen, als jemand, der unter Migräne leidet, am nächsten Morgen eine schwierige Klausur schreibt und am gestrigen Abend beinahe von einem Auto angefahren worden wäre.
''Die Wahrheitsfrage vor Gericht''
So lautet die Überschrift des Arbeitsblattes, welches wir danach ausgeteilt bekamen. Wir sollten wie gewohnt die zentralen Thesen herausarbeiten und außerdem die Beispiele und Experimente rausschreiben, die die Argumentation des Autors (Zeitungsartikels) stützen.
Im Text geht es im Wesentlichen um Zeugenaussagen und ihre Wichtigkeit, Beeinflussbarkeit und Zuverlässig - wie Unzuverlässigkeit.
Zentrale These: Zeugenaussagen sind bei Gerichtsverfahren unbedingt notwendig, aber die Aussagen sind nicht zuverlässig, da sie nicht der tatsächlich in der Realität zugetragenen Situation entsprechen, sondern einer veränderten, vom jeweiligen Menschen umgestalteten Version (ob bewusst oder unbewusst), die von der individuellen Wahrnehmung der Person abhängt, welche außerdem noch von den ständigen auf sie einwirkenden Umweltfaktoren beeinflusst wird.
A: Man sollte das nicht zu eng greifen, denn alles beeinflusst alles.
Y: Es ist nahezu unmöglich für einen Menschen, etwas objektiv zu betrachten.
Dazu ein paar Links zum Lesen & Anschauen:
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