Donnerstag, 11. Juni 2015

Protokoll 29.05.2015 - Thema: Existenzielle Fragen & Die Ansichten verschiedener anerkannter Persönlichkeiten

Sein und Schein

Mit der Vorlage eines Blattes, das wir ausgeteilt bekamen, und auf dem viele wichtige Philosophen, Mathematiker, Wissenschaftler und - im Allgemeinen - Denker aufgelistet sind, haben wir uns ein paar Thesen und Ansichten herausgepickt und im Laufe des Unterrichts eigene Gedanken dazu entwickelt.

Unser ''Über''-Thema bildet die Erkenntnistheorie und die Frage hinter der Existenz.

Zuerst stand unsere vergangene Kursarbeit im Fokus und daher kamen wir zu George Berkeley (1685-1753), Philosoph und Theologe, der die Ansicht vertrat, dass etwas nur dann ist, wenn es wahrgenommen wird. -> ''Esse est percipi - Sein ist Wahrgenommen-werden''

Wir diskutierten über die Bedeutung dieses Satzes und stellten uns die Fragen: Wann ist dann etwas da? Ist Berkeleys Sicht gerechtfertigt? Ist etwas nur dann da, wenn wir es sehen und mit unseren Sinnen erfassen?
Dann sprachen wir kurz über die altbekannte These, ob ein Raum noch existiert, wenn wir ihn verlassen, und von einem Mitschüler kam das Beispiel von einem Käse, der, selbst wenn er nicht wahrgenommen wird, weiterhin dazu in der Lage ist zu schimmeln, was darauf hinweist, dass er trotz des Nicht-Wahrnehmens (beispielsweise, wenn wir den Raum verlassen) mit Sicherheit vergammeln wird. 
Es kam auch der Gedanke auf, dass für Menschen generell etwas dann real ist - oder etwas erst dann existiert, wenn sie sich damit beschäftigen und darüber nachdenken und es direkt erleben.

Ein Beispiel: In einem Video hält ein Mann einen mutmaßlichen Dieb etwas zu fest und wird dabei von einer Frau aufgenommen, die lauthals ruft: ''Das stell ich auf Facebook!'' - Der Mann antwortet unbeeindruckt: ''Na und? Ich hab kein Facebook.''

-> Der Mann hat also gar keine Vorstellung davon, was sie damit erreichen will, denn er hat kein Bewusstsein dafür.

Fazit: Für uns ist etwas da, wenn wir es uns bewusst machen und wir wissen nicht genau, ob etwas da ist, weil wir es wahrnehmen und erfassen, oder ob es da ist, weil es schlicht und ergreifend da ist.

-> Es ist nur menschlich, dass wir starke Emotionen zeigen, wenn beispielsweise ein Flugzeug abstürzt und ein guter Freund stirbt - und im Gegensatz dazu nur Gleichgültigkeit gegenüber den Hungernden in der Dritten Welt übrig haben. 
Da wir für Situationen, in die wir nicht direkt involviert sind oder die uns nicht betreffen, weniger Bewusstsein für ihre Existenz entwickeln können, sind wir auch nicht (oder kaum) in der Lage uns in fremde Dimensionen einzudenken- und fühlen.


Sokrates und Platon

Sokrates (470-399) war der Meinung, die Vernunft bildet den einzigen Maßstab, der uns bei der Erschließung der Moral weiterhelfen könnte.
Wir begannen nach weiteren möglichen Maßstäben zu suchen und nannten beispielsweise die Gewohnheit.

Platon (427-347) bezeichnete die Dinge, die wir wahrnehmen, als ''Abbildungen von Ideen'', denen die eigentliche Idee vorausgeht.
Mit einem Versuch, den eigentlichen Gedanken eines Schlüssels herauszufinden, kamen wir zu dem Schluss, dass die Verschließbarkeit dieses Gegenstandes seine Essenz bilden könnte.

Darwin und Einstein

Charles Darwin (1809-1882) gilt als der Erfinder der Evolutionstheorie und wir besprachen die Bedeutung der Wahrnehmung eines Lebewesens, wenn es sich tatsächlich nach dieser Theorie weiterentwickelt hat. 
Wir waren überzeugt davon, dass sich ein Lebewesen - oder speziell ein Mensch, mit der Zeit an die gegebenen Umstände anpasst und deshalb die Mittel bekommt, die er gerade zum Überleben in dieser Umgebung braucht. Wenn sich ein Lebewesen nicht anpassen kann, stirbt es aus. Dies ist einer von Darwins Grundgedanken. 
Unsere Wahrnehmung ist beschränkt, aber so wie sie ausgebaut ist, reicht sie für uns aus, um zu überleben und uns eventuell weiterzuentwickeln.

Albert Einstein (1879-1955) entwickelte die Relativitätstheorie, welche ausdrückt, dass Raum und Zeit keine festen Größen darstellen und relativ zu betrachten sind.
In einem Flugzeug vergeht die Zeit beispielsweise minimal schneller, als für jemanden, der auf dem Erdboden läuft. 



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